Hilfe aus Franken für Borneo

Fränkische Firma für Medizinprodukte unterstützt Nürnberger Naturschutzverein beim Aufbau eines Gesundheitszentrums im Regenwald von Borneo
Igensdorf/Nürnberg. Der Regenwald um den für die örtliche Bevölkerung heilige Berg „Meratus“ ist eines der letzten zusammenhängenden Flachlandregenwälder Borneos. In dem etwa 120.000 Hektar großen unberührten Gebiet wohnen in 7 Gemeinden etwa 900 Bewohner des Volkes der Dayak. Vor einigen Jahren wurden etwa 350 Orang Utans aus den umliegenden Auffangstationen in den von Artenreichtum gesegneten Wald ausgewildert. Doch das Gebiet ist akut gefährdet! Nicht nur die Holz- und Palmölindustrie bedrängen den nur zum Teil geschützten Wald, sondern die bittere Armut der örtlichen Bevölkerung gefährdet diese einzigartige Artenvielfalt. Aus purer Not versuchen sie durch Wilderei und illegalem Holzeinschlag ihre Existenz zu sichern.
Der Nürnberger Naturschutzverein „Lebensraum Regenwald e.V.“ ist einer von 4 Vereinen, die die indonesische Stiftung „ALT-Foundation“ in Balikpapan/Ost-Borneo finanzieren, die sich in dem Hilfprojekt „Meratus darf nicht sterben“ diesem Problem entgegen stellt. Diese Stiftung will nicht nur die noch bestehenden Primärregenwälder schützen, sondern unter wissenschaftlicher Anleitung bereits gerodete Flächen naturnah wieder aufforsten und Nutzwälder in der Weise integrieren, dass genügend Korridore für die Verbreitung der Artenvielfalt übrig bleiben. Dies geschieht ausschließlich mit der örtlichen Bevölkerung, für die dadurch eine alternative Einnahmequelle geschaffen wird. Aus ehemaligen Holzfällern sollen „Gärtner des Dschungels“ werden.
Aber auch Bildungs- und Gesundheitsförderung gehören zur Aufgabe der ALT-Foundation. Bislang war die Region nicht oder nur sehr schlecht medizinisch versorgt. Kranke und Verletzte konnten nur – wenn überhaupt ein geeignetes Fahrzeug aufgetrieben werden konnte – in Stunden über holprige Pisten zur nächsten medizinischen Versorgungsstelle oder Arzt transportiert werden. Oft genug kam schließlich jede Hilfe zu spät.
Mit dem Aufbau eines Gesundheitszentrums in Tanjung Soke soll sich dort die Situation für die etwa 200 Einwohner erheblich verbessern. Zur Zeit befindet sich eine junge Frau aus der Gemeinde in Samarinda in Ausbildung zur Krankenschwester und soll künftig das Zentrum leiten. Erste Hilfe, die Versorgung kleinerer Wunden und die Wundnachbehandlung werden ebenso zu Ihrem Aufgabengebiet gehören, wie Prävention und das Umsetzen von Hygienemaßnahmen. In der Zwischenzeit wird nach und nach das Gebäude entsprechend eingerichtet. Roland Zeh, 1. Vorsitzender des Nürnberger Naturschutzvereins Lebensraum Regenwald e.V., selbst Krankenpfleger, übernimmt hier von Deutschland aus die Koordination. Unterstützt wird Zeh hierbei von der in Igensdorf (Lkr. Forchheim) ansässigen Firma MBS-Medizintechnik. Am vorigen Montag 21.01.2013, überreichte die Inhaberin Sonja Berger wieder diverse medizinische Gerätschaften, wie Wundversorgungssets, Desinfektionsmittel und Verbandsmaterial an Zeh, der diese bereits im Februar auf seiner nächsten Reise ins Projektgebiet mitnehmen wird. MBS-Medizintechnik hat bereits vor 2 Jahren dem Verein einen Notfallrucksack gespendet. — mit Roland Zeh und Sonja Berger.