Arten und Vorkommen

Man unterscheidet je nach Höhenlage zwischen Tieflandregenwäldern (bis 1.200 m), Nebel- und Bergregenwäldern (ab 1.200 m). Aber auch Mangrovenwäldern in Küstennähe zählen zu den tropischen Regenwäldern.
Als klassische tropische Regenwälder gelten die dauerfeuchten Regenwälder. Diese benötigen eine Niederschlagsmenge mit mindestens 2.000 Millimeter Regen pro Jahr (zum Vergleich, in Nürnberg fallen jährlich etwa 644 Millimeter Niederschlag), d.h. mind. 80 % Niederschläge jährlich bei konstanten Temperaturen um 26 Grad Celsius. Daher sind diese klassischen Regenwälder zwischen den Wendegürteln des Äquators zu finden, wo diese klimatischen Voraussetzungen gegeben sind. Die Regenwälder sind hier immergrün, werfen also ihr Laub nicht im Ganzen ab, sondern Blatt für Blatt. Es gibt keine Jahreszeiten und es regnet (noch!) mehr als Wasser verdunstet. Charakteristisch ist die feuchtwarme Luft und häufige Nebelbildung.
Mit abnehmender Niederschlagsmenge pro Jahr gehen die immergrünen Feuchtwälder und laubabwerfende Trockenwälder über bis hin zu Savannen und Wüsten. Je weiter vom Äquator entfernt, werden die Jahreszeiten ausgeprägter und die Trockenmonate steigen.
Die drei großen Gebiete der klassischen tropischen Regenwälder sind das Amazonas-Becken in Südamerika, das Kongo-Becken in Afrika und das Indo-Malayische Archipel in Südost-Asien.

 

Amazonas

 

Der Amazonas Regenwald ist mit fast 8 Millionen Quadratkilometern das weltweit größte Regenwaldgebiet und ist etwa so groß wie Australien. Der Regenwald ist der größte Primärregenwald, der aus weitgehend unberührten Wäldern und nur zu einem geringen Teil aus regenerierten bzw. aufgeforsteten Wäldern besteht. Dieses Regenwaldgebiet durchzieht neun Länder: In Brasilien ist der flächenmäßig größte Regenwaldanteil zu finden mit rund 60 %, gefolgt von Peru, Kolumbien und Bolivien mit rund 10 %, Venezuela, Ecuador, Guayana, Surinam und Französisch-Guayana.
Der Amazonas ist das wichtigste Ökosystem unseres Planeten. Im Amazonas Regenwald wird die Hälfte der weltweiten Pflanzen- und Tierwelt vermutet. Da über 80 % noch nicht des Amazonas noch nicht erforscht sind, kann diese Zahl weitaus höher liegen. Paranussbäume bilden das Dach des Amazonas Regenwaldes, Früchte kann der Paranussbaum jedoch nur in unberührten Teilen des Regenwaldes tragen. Ein Paranussbaum beherbergt bereits mehrere tausend Tierarten.
Die Zerstörung des Amazonas Regenwald steigt rasant an, insbesondere für den Tropenholz-Export und den Anbau von Sojapflanzen als Tierfuttermittel für Asien und Europa. Auch der Straßenbau stellt ein großes Problem dar.

 

Kongo

 

Das Kongo-Becken ist Afrikas grünes Herz und das zweitgrößte tropische Regenwaldgebiet mit rund 3 Millionen Quadratkilometern, dies macht rund ein Viertels des weltweiten Regenwaldbestandes aus.
Der Kongo-Regenwald zieht sich durch Kamerun, Gabun und die Demokratischen Republik Kongo an der Westküste bis nach Uganda, Ruanda und Tansania in Ostafrika und ist ein ausbalanciertes Ökosystem um den Fluss Kongo. Er transportiert nährstoffreiches Wasser durch die trockenen Steppen in das feuchte Kongo-Becken. Das weitverzweigte Flusssystem mit den umliegenden Sümpfen und Mangrovenwäldern bietet einen wasserreichen Lebensraum für Flora und Fauna.
Die Zerstörung des Regenwaldes schreitet in Afrika am rasantesten voran, insbesondere durch Bürgerkriege, Korruption und Ausbeutung der Bodenschätze. Ebenso muss Regenwald den Agrarflächen für die stetig wachsende Bevölkerung weichen.

 

Indo-Malayisches Archipel

 

Das Indo-Malayische Archipel als drittgrößte Regenwaldregion erstreckt sich über Indonesien, Myanmar, Papua-Neugiunea, Kambodscha, Malaysia, Philippinen, Sri Lanka, Thailand, Vietnam, Laos und Brunei.
Eine der Besonderheiten sind die Torfsumpfwälder, die im Laufe von mehreren Jahrtausenden im Tiefland Borneos und Sumatras gewachsen sind. Orang Utans sind freilebend weltweit nur noch auf Borneo und Sumatra zu finden.
Der größte Teil der Urwälder Südostasiens wurde bereits zerstört, größere zusammenhängende Regenwaldflächen findet man nur noch auf Borneo und Neu-Guinea. Hauptursache für die Rodung des Regenwaldes ist der Export von Tropenholz für Möbel und Bauholz. Weitere Ursache für die Zerstörung des Regenwaldes ist der Anbau von Palmöl in Monokultur.

 

Quelle: climate-data.org