
Die Friends of the National Parks Foundation (FNPF) wurde 1997 auf Borneo gegründet und widmet sich seither dem Schutz bedrohter Arten sowie der Wiederherstellung zerstörter Wälder. Auslöser für ihre Arbeit waren massive Waldbrände und zunehmende Bedrohungen durch illegalen Holzeinschlag und Rodung. Da der Verlust von Lebensraum als Hauptursache für das Aussterben vieler Tierarten gilt, investiert FNPF heute einen Großteil ihrer Ressourcen in Aufforstungsprogramme.
Die Organisation verfolgt einen integrativen Ansatz aus Wildtierrettung, Aufforstung, Ökotourismus, Umweltbildung und Gemeindeentwicklung. Ihre wichtigsten Aufforstungsgebiete liegen in Zentral-Kalimantan, vor allem im Nationalpark Tanjung Puting und im Wildreservat des Lamandau-Flusses. Zu den aktiven Projektstandorten zählen Pesalat, Beguruh und ein Agroforst-Demonstrationsprojekt in Jerumbun. Hauptziel ist die Wiederherstellung von Wäldern, die durch Brände und illegale Landnutzung geschädigt wurden, mit besonderem Fokus auf den Lebensraum des bedrohten Borneo-Orang-Utans. Langfristig sollen Waldkorridore entstehen, nachhaltige lokale Einkommensquellen entwickelt und das Umweltbewusstsein in den Gemeinden gestärkt werden.

Die Pflanzstrategie kombiniert drei Arten von Bäumen:
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Nahrungsbäume wie Feigenarten, Wildmango oder Rambutan, die für Orang-Utans und andere Tiere essenziell sind.
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Einheimische Arten, um die natürliche Artenzusammensetzung wiederherzustellen.
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Schnellwachsende Pionierarten, die den Boden schützen und ein Mikroklima schaffen, in dem langsamer wachsende Arten gedeihen.
Die Wiederaufforstung eines Hektars kostet etwa 1.750 US-Dollar, abhängig von Pflanzzahlen zwischen 400 und 2.000 Setzlingen. Die Überlebensrate nach drei Jahren beträgt rund 70 %. Seit ihrer Gründung hat FNPF über 415 Hektar Wald rehabilitiert und zwischen 2000 und 2018 860.195 Setzlinge auf 562 Hektar gepflanzt. Der Prozess umfasst eigene Baumschulen mit lokal gewonnenem Saatgut, Pflanzungen durch Mitarbeitende, Anwohner und internationale Freiwillige sowie eine intensive dreijährige Pflegephase mit Bewässerung, Unkrautbekämpfung, Nachpflanzung und Brandschutzpatrouillen.
Die Erfolge des Programms zeigen sich in vielerlei Hinsicht: Die Lebensräume zahlreicher Tierarten werden gesichert, Böden stabilisiert und Flussufer geschützt. Zudem tragen die neu entstehenden Wälder wesentlich zur Kohlenstoffbindung bei und damit zur Abschwächung des Klimawandels. Gleichzeitig schafft FNPF Arbeitsplätze, stärkt lokale Kompetenzen und sensibilisiert Besucher sowie Freiwillige für die Bedeutung des Naturschutzes.
Aktuell arbeitet die FNPF u. a. in Jerumbun, einer wichtigen Pufferzone des Tanjung-Puting-Nationalparks, an der Verbesserung des Habitatschutzes und einer nachhaltigen Landnutzung. In Masoraian werden Kooperativen darin unterstützt, Einnahmequellen zu entwickeln, die Waldschutz mit wirtschaftlichem Nutzen verbinden. Im Dorf Kubung wird das traditionelle Wissen des Dayak-Tomun-Stammes genutzt, um das kulturell bedeutsame, strikt geschützte „Pengampung“-Waldland zu bewahren.
Seit Oktober 2025 finanzieren wir das Projekt durch Spenden und die Aktion „Ein Baum für jeden Anlass“ (siehe Shop). Interessierte können die Arbeit der FNPF aber auch durch Freiwilligenarbeit vor Ort unterstützen und so aktiv zur Wiederherstellung der Regenwälder Borneos beitragen.
